Die Gastronomiebranche durchläuft eine bemerkenswerte digitale Transformation, die durch die COVID-19-Pandemie erheblich beschleunigt wurde. Die jüngste “State of Hospitality”-Umfrage von Lightspeed bietet wertvolle Einblicke in aktuelle Trends und Vorlieben der Gäste in Bezug auf Online-Reservierungen, Zahlungsmethoden und QR-Code-Menüs. Diese Erkenntnisse sind besonders wichtig für Gastronomen in Deutschland, wo sich das Verhalten und die Präferenzen der Gäste teilweise stark von anderen Ländern unterscheiden. In diesem Blog werden wir die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage vorstellen und die Implikationen für die deutsche Gastronomiebranche analysieren.
Online-Reservierungen: Ein wachsender Trend
Die Umfrage zeigt, dass Online-Reservierungen immer beliebter werden, obwohl noch nicht jeder Gast diese Möglichkeit nutzt. Insgesamt gaben 5.69% der Befragten an, immer online zu reservieren, während 24.75% dies oft tun und 43.41% manchmal. Nur 26.15% der Gäste reservieren nie online. Über 70% der Gäste reservieren somit zumindest gelegentlich online, was einen deutlichen Anstieg gegenüber früheren Jahren darstellt. Für Gastronomen in Deutschland bedeutet dies, dass ein benutzerfreundliches und zuverlässiges Online-Reservierungssystem unerlässlich ist. Restaurants, die diesen Service nicht anbieten, könnten potenzielle Gäste verlieren, die Flexibilität und Bequemlichkeit schätzen.
Interessant ist auch die Einstellung der Gäste zu möglichen Gebühren im Reservierungsprozess. Etwa 20.16% der Befragten finden es in Ordnung, wenn ein Betrag ihrer Kreditkarte blockiert und abgebucht wird, falls man die Reservierung nicht wahrnimmt oder am gleichen Tag storniert. Weitere 16.47% wären bereit, eine Gebühr zu zahlen, wenn diese einer wohltätigen Organisation zugute kommt, und 9.28% akzeptieren eine Gebühr, wenn sie mit der Endrechnung verrechnet wird. Allerdings lehnen 56.89% der Gäste solche Gebühren vollständig ab. Die Mehrheit der Gäste lehnt zusätzliche Gebühren ab, was eine Herausforderung für Gastronomen darstellt, die eine solche Praxis einführen möchten. Es zeigt jedoch auch, dass Transparenz und faire Bedingungen für Gäste wichtig sind.
Zahlungsmethoden: Bargeld bleibt König
Ein weiteres interessantes Ergebnis der Studie betrifft die bevorzugten Zahlungsmethoden. In Deutschland bevorzugen fast die Hälfte der Gäste nach wie vor Bargeld, was im Vergleich zu Ländern wie England (12.28%) oder Frankreich (11.9%) außergewöhnlich hoch ist. In der Studie bevorzugten 48.9% der Gäste Bargeld, während 26.55% die EC-Karte/Girocard und 17.27% die Kreditkarte bevorzugen. Kontaktloses Bezahlen, das in anderen Ländern zunehmend an Beliebtheit gewinnt, wird in Deutschland nur von 7.29% der Gäste bevorzugt. Die anhaltende Präferenz für Bargeld kann auf eine tief verwurzelte Kultur des Bargeldgebrauchs und Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit zurückzuführen sein. Gastronomen sollten daher sicherstellen, dass sie weiterhin Bargeld akzeptieren, während sie gleichzeitig alternative Zahlungsmethoden wie kontaktloses Bezahlen anbieten, um den Bedürfnissen aller Gäste gerecht zu werden.
QR-Code-Menüs: Gemischte Gefühle
Die Nutzung von QR-Code-Menüs ist ebenfalls ein Thema, das die Meinungen spaltet. Die Studie zeigt, dass in der Freizeitgastronomie 85.73% der Gäste physische Speisekarten bevorzugen, während nur 14.27% QR-Code-Menüs vorziehen. In der gehobenen Gastronomie ist die Präferenz für physische Speisekarten sogar noch ausgeprägter, mit 90.42% gegenüber 9.58% für QR-Code-Menüs. Die Rückkehr zur physischen Speisekarte könnte auf ein wachsendes Bedürfnis nach Normalität und traditionellen Erlebnissen hinweisen.
Die Umfrage zeigt auch, wie Gäste auf die Einführung von QR-Code-Menüs reagieren. Etwa 43.51% der Befragten nutzen QR-Code-Menüs, während 35.13% nach einer physischen Speisekarte fragen. Weitere 6.29% bitten die Servicekraft, ihnen die Speisekarte zu erklären, und 6.29% verlassen das Restaurant, wenn nur ein QR-Code-Menü angeboten wird. Diese Zahlen verdeutlichen, dass fast die Hälfte der Gäste bereit ist, QR-Code-Menüs zu nutzen, während ein signifikanter Anteil nach wie vor physische Speisekarten bevorzugt oder Schwierigkeiten bei der Nutzung digitaler Menüs hat.
Die Meinungen zu QR-Code-Menüs sind ebenfalls geteilt. Während 30.64% der Befragten angaben, QR-Code-Menüs zu hassen, lieben nur 9.98% diese Technologie. Weitere 16.47% finden QR-Code-Menüs bequemer und 24.45% betrachten sie als hygienischer. Allerdings gaben 23.55% der Befragten an, dass die Schrift zu klein und schwer lesbar sei, und 12.18% fühlen sich nicht technisch versiert genug, um QR-Code-Menüs zu nutzen. Diese vielfältigen Meinungen zeigen, dass zwar die Vorteile von QR-Code-Menüs erkannt werden, aber noch keine Einzug in den täglichen Gebrauch genommen haben.
Implikationen für Gastronomen in Deutschland
Online-Reservierungen
Für deutsche Gastronomen bedeutet dies, dass die Integration von Online-Reservierungssystemen in ihre Geschäftsmodelle nicht nur sinnvoll, sondern auch notwendig ist. Ein einfacher und effizienter Online-Reservierungsprozess kann die Gästezufriedenheit erhöhen und No-Shows reduzieren. Die Einführung von Reservierungsgebühren, die bei Nichterscheinen einbehalten oder für wohltätige Zwecke verwendet werden, könnte ebenfalls eine Möglichkeit sein, die Verbindlichkeit der Reservierungen zu erhöhen. Allerdings lehnen mehr als die Hälfte der Gäste (56.89%) solche Gebühren ab, was auf die Notwendigkeit einer sensiblen und transparenten Kommunikation hinweist.
Zahlungsmethoden
Die starke Präferenz für Bargeld zeigt, dass deutsche Gastronomen weiterhin Bargeld akzeptieren sollten, während sie gleichzeitig die Infrastruktur für kontaktlose und digitale Zahlungen ausbauen. Dies könnte insbesondere jüngere und internationalere Gäste anziehen, die diese Zahlungsmethoden bevorzugen. Angesichts der niedrigen Akzeptanzraten für kontaktloses Bezahlen (7.29%) im Vergleich zu Ländern wie England (28.14%) oder den Niederlanden (18.34%) besteht hier ein erhebliches Potenzial für Wachstum und Modernisierung.
QR-Code-Menüs
Während QR-Code-Menüs einige Vorteile bieten, sollten Gastronomen in Deutschland einiges berücksichtigen. Angesichts der starken Präferenz für physische Speisekarten (insbesondere in der gehobenen Gastronomie) und der gemischten Meinungen zu QR-Code-Menüs ist es ratsam, beide Optionen anzubieten. Gastronomen sollten sicherstellen, dass QR-Code-Menüs benutzerfreundlich gestaltet sind, um die Lesbarkeit und Zugänglichkeit zu verbessern. Es könnte auch hilfreich sein, das Personal entsprechend zu schulen, um Gästen bei der Nutzung von QR-Code-Menüs Unterstützung zu bieten.
Direkt bestellen, ohne sich anzustellen
Lightspeed-Kunde Burgermeister entschied sich für die Implementierung des Lightspeed-Kassensystems, um seine Expansionsziele zu erreichen und das Kerngeschäft zu optimieren. Die Einführung dieses skalierbaren Kassensystems war entscheidend, um das organische Wachstum zu unterstützen und die neuen Standorte effizient zu betreiben.
Durch die Integration verschiedener Add-Ons aus dem Lightspeed-Portfolio konnte das Unternehmen seine Betriebsabläufe optimieren und das Kundenerlebnis erheblich verbessern. Besonders beliebt ist die QR-Code-Funktion des Lightspeed Order Anywhere, die wesentlich dazu beiträgt, Warteschlangen zu reduzieren.
In unseren Restaurants sind QR-Code-Plaketten verteilt, über die man direkt bestellen kann, ohne sich anzustellen. Das wird von unseren Gästen gerne und häufig genutzt, erklärt Leander Brune, Head of Operations bei Burgermeister.
Welche Vorlieben haben die Deutschen in der Gastronomie?
Die Ergebnisse der “State of Hospitality”-Umfrage von Lightspeed bieten wertvolle Einblicke in die aktuellen Trends und Präferenzen der Gäste. Für Gastronomen in Deutschland bedeutet dies, dass sie sowohl traditionelle als auch moderne Technologien integrieren müssen, um den vielfältigen Bedürfnissen ihrer Gäste gerecht zu werden. Durch die Kombination von Online-Reservierungen, einer breiten Palette an Zahlungsmethoden und der Möglichkeit zur Nutzung sowohl physischer als auch digitaler Speisekarten können sie eine breitere Zielgruppe ansprechen und ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern.
Die parallelen Entwicklungen der letzten Jahre zeigen, dass die Digitalisierung in der Gastronomie weiter voranschreitet, jedoch an die lokalen Vorlieben und kulturellen Besonderheiten angepasst werden muss. Gastronomen, die diese Trends erkennen und entsprechend handeln, werden in der Lage sein, ihre Gäste besser zu bedienen und ihren Betrieb erfolgreich in die Zukunft zu führen.
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