Trinkgeld ist eine willkommene Bereicherung für die Gastronomie. Mittlerweile ist es vielerorts Gang und Gebe, Servicekräften und Köchen Trinkgeld für eine besonders gute Bedienung oder ein unvergessliches Geschmackserlebnis zu hinterlassen. Doch viele Gastronomen stellt dies vor eine Herausforderung: Wie verteilt man das Trinkgeld am besten unter dem Personal? Sollte sich jeder Kellner oder jede Kellnerin das Geld in die eigene Tasche stecken oder kommt alles zusammen in einen Topf, um alle gleichwertig zu belohnen? Wie sieht es mit der Besteuerung von Trinkgeld aus und wie geht man damit am besten um? Auf diese Themen gehen wir in folgendem Beitrag ein:
- Was ist der Unterschied zwischen Trinkgeld und einer Servicepauschale?
- Trinkgeldannahme mit einem Kassensystem
- Wann ist Trinkgeld steuerfrei?
- Was sind die Vorteile einer Trinkgeldkasse?
- Verschiedene Wege zur Trinkgeldverteilung
- Tipps für eine faire Trinkgeldverteilung
Was ist der Unterschied zwischen Trinkgeld und einer Servicepauschale?
Es ist wichtig, dass wir uns zu Beginn dieses Artikels einen Moment Zeit nehmen, um den Unterschied zwischen Trinkgeld und einer Servicepauschale in der Gastronomie zu verstehen.
Warum ist das wichtig? Weil beide Begriffe auf ihre eigene Art und Weise bestimmen, wie die Mitarbeiter bezahlt werden und welche Art von Steuern anfallen.
- Ein Trinkgeld ist ein freiwilliger Beitrag, den die Gäste direkt an Ihr Personal zahlen, entweder in bar oder mit Karte.
- Eine Servicepauschale ist ein zusätzlicher Betrag, der auf die Rechnung des Gastes für die Bedienung aufgeschlagen wird. Wenn der Zuschlag obligatorisch ist, wird er Teil des Gehalts des Personals.
Trinkgeldannahme mit einem Kassensystem
Die Annahme von Trinkgeldern, die mit der Karte bezahlt werden, ist viel einfacher, wenn Sie mit einem cloudbasierten Kassensystem arbeiten. Wenn der erhaltene Betrag den fälligen Betrag einer Zahlung übersteigt, berechnet Lightspeed Restaurant automatisch die Differenz als Trinkgeld.
Trinkgelder können auch manuell hinzugefügt werden, während eine Transaktion verarbeitet wird oder nachdem sie abgeschlossen ist. Dazu muss lediglich auf die Schaltfläche “Trinkgeld hinzufügen” auf dem Zahlungsbildschirm getippt werden.
Die Trinkgeldannahme mit dem Kassensystem macht es zudem einfacher, das Trinkgeld zu verfolgen und entsprechend zu verteilen.
Wann ist Trinkgeld steuerfrei?
Trinkgeld ist in der Gastronomie nur dann steuerfrei, wenn sie freiwillig und direkt an die empfangende Person gezahlt werden. Gezahlte Trinkgelder, die diesem Kriterium nicht entsprechen, sind steuerpflichtig und müssen somit in der Einkommensteuererklärung angegeben werden. Für Ihr Personal bleibt also unter dem Strich mehr übrig, wenn sie Trinkgeld direkt vom Gast erhalten.
Wenn Sie aus diesem Grund auf eine Trinkgeldkasse und eine gleichmäßige Verteilung unter allen ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen verzichten wollen, sollten Sie sich zunächst über die Auswirkungen auf das Betriebsklima Gedanken machen.
Eine recht einfache und faire Weise, Trinkgelder unter Ihrem Personal zu verteilen, ist, den Betrag zu addieren und dann durch die Anzahl an Mitarbeitenden zu teilen. Es ergibt auch durchaus Sinn, einen dedizierten “Trinkgeldverwalter” zu ernennen, der für die Verwaltung der Trinkgeldkasse und die gleichmäßige Verteilung und Abführung der Einkommensteuer verantwortlich ist.
Sie müssen dem Finanzamt mitteilen, dass Sie eine Trinkgeldkasse verwenden und wer der Verwalter der Trinkgeldkasse ist. Diese Person sollte in Absprache mit dem Team entscheiden, wie das Trinkgeld am gerechtesten verteilt werden kann.
Was sind die Vorteile einer Trinkgeldkasse?
Der Vorteil einer Trinkgeldkasse ist, dass sie eine gerechtere Verteilung des Trinkgeldes gewährleistet und sich das Personal gleichermaßen geschätzt fühlt.
Trotz aller Vorteile ist eine Trinkgeldkasse vielleicht nicht für jedes Unternehmen geeignet. Glücklicherweise können Sie sich auch für eine etwas andere Methode zur Verteilung Ihrer Trinkgelder entscheiden.
Verschiedene Wege zur Trinkgeldverteilung
Nachdem Sie die wichtigen Aspekte, die mit der Verwaltung von Trinkgeldern einhergehen, sorgfältig bedacht haben, können Sie auf Grundlage dessen die beste Methode zur Verteilung von Trinkgeldern unter Ihren Mitarbeitenden festlegen.
Wenn Sie eine Bezahlplattform wie Lightspeed Payments verwenden, haben Sie Zugriff auf Transaktionsdaten nach Zahlungsart oder Servicekraft, was nützlich sein kann, um mehr Einblicke zu erhalten, wer was verdient und mit welcher Zahlungsmethode die Gäste am meisten Trinkgeld geben.
Durch die Einführung von Lightspeed Payments konnte Lightspeed Kunde Veg’d das erhaltene Trinkgeld um 400% steigern. Das setzt nicht nur die richtigen Anreize, eine gute Leistung zu zeigen, sondern sorgt auch für eine stärkere Personalbindung.
“Seit der Einführung von Lightspeed Payments mit Touchscreen-Terminal hat sich unser Trinkgeld um 400% erhöht. Das ist natürlich ein Riesengeschenk für unser Personal.”
– André Crom, Inhaber von Veg’d
Hier sind einige der beliebtesten Methoden zur Verwaltung von Trinkgeldern in Restaurants und Cafés:
1. Jeder behält, was ihm zusteht
Diese Methode ist transparent und einfach umzusetzen: Jeder behält das Trinkgeld, das er erhält, für sich selbst, und das Trinkgeld wird nicht geteilt.
Vorteile
Einer der Vorteile des Verzichts auf das Sammeln und Teilen von Trinkgeldern besteht darin, dass das Personal motiviert ist, härter zu arbeiten, da ihre Bezahlung in direktem Zusammenhang mit ihrer Leistung steht. Diese Praxis ist eine gute Möglichkeit, die leistungsstärksten Mitarbeiter zu halten, da sie nichts mit Kollegen teilen müssen, die weniger zu einem hervorragenden Restauranterlebnis beitragen. Darüber hinaus muss, wie eingangs erwähnt, freiwillig und direkt gezahltes Trinkgeld nicht als Einkommen versteuert werden.
Nachteile
Wenn Mitarbeiter ihr eigenes Trinkgeld behalten dürfen, kann dies auf Kosten des Teamzusammenhalts unter den Mitarbeitenden gehen und sogar zu einem verstärkten Wettbewerb unter ihnen führen. Außerdem könnten Berufsanfänger, die wahrscheinlich nur wenig an Trinkgeldern verdienen, eher mit dem Gedanken spielen, zu kündigen, was zu einer höheren Personalfluktuation führen kann.
2. Proportionale Trinkgeldverteilung
Bei dieser Methode werden alle Trinkgelder gesammelt und gerecht an die Servicekräfte und Köche verteilt, die Anspruch auf Trinkgeld haben. Wie Sie “gerecht” definieren wollen, bleibt Ihnen überlassen. Sie können z. B. die geleisteten Arbeitsstunden zur Berechnung heranziehen oder einen anderen Maßstab wählen, der eine gerechte Verteilung gewährleistet. Diese Methode funktioniert am besten in kleineren Restaurants, in denen die Mitarbeiter nicht bestimmten Tischen oder Bereichen zugewiesen sind.
Vorteile
Die anteilige Verteilung von Trinkgeldern fördert die Zusammenarbeit zwischen den Bedienungskräften, um einen guten Service zu bieten. Diese Methode ist auch deshalb fair, weil das Trinkgeld nicht immer von der Leistung des Servicekraft abhängt, sondern von der Großzügigkeit der Gäste. Schließlich sollten Mitarbeitende nicht für Dinge bestraft werden, auf die sie keinen Einfluss haben.
Nachteile
Die Teilen von Trinkgeldern kann frustrierend sein, wenn eine Servicekraft ein sehr hohes Trinkgeld erhalten hat und es nicht für sich behalten kann.
3. Verteilung der Trinkgelder nach Bereichen
Bei dieser Methode werden die Trinkgelder nicht gleichmäßig auf alle Mitarbeitenden verteilt, die Trinkgelder erhalten haben, sondern je nach Abteilung, Tisch oder Raum, in dem eine Person arbeitet.
Beispiel: Alle Servicekräfte in Raum A teilen ihr Trinkgeld untereinander und alle Servicekräfte in Raum B tun dasselbe. Eine andere Möglichkeit wäre eine Trennung zwischen Bedienungs- und Barpersonal. Je nach der Anzahl an Bestellungen, die am jeweiligen Ort eingehen, kann das Trinkgeld dann proportional, zum Beispiel ein 60/40-Split, aufgeteilt werden.
Vorteile
Diese Methode entspricht besser der Höhe des Trinkgeldes, das jede Servicekraft tatsächlich erwirtschaftet, da das Trinkgeld auf eine kleinere Gruppe verteilt wird. Dies ist eine kollaborative Methode, aber in einem kleineren Rahmen.
Nachteile
Eifersucht kann entstehen, wenn ein Team mehr Trinkgeld erhält als ein anderes. Das Personal könnte darum bitten, die lukrativsten Bereiche des Restaurants zu bedienen und die weniger attraktiven Bereiche anderen überlassen. Diese Methode könnte einen unerwünschten Wettbewerb zwischen den Mitarbeitenden fördern.
4. Hybrides Sammeln von Trinkgeldern nach Bereichen
Beim “hybriden Trinkgeldpooling” behalten die Servicekräfte in der Gastronomie einen bestimmten Prozentsatz des erhaltenen Trinkgeldes und teilen sich den Rest.
Beispiel: Alex erhält an einem Abend 80€ an Trinkgeldern. Christina erhält am selben Abend 40€ Trinkgeld. Nach den Richtlinien des Restaurants dürfen die Servicekräfte 50% ihres Trinkgeldes behalten und müssen den Rest auf das restliche Personal aufteilen.
Alex behält also 40€ und steuert 40€ zur Trinkgeldkasse bei. Maxime behält 20€ und steuert 20€ bei. Der Gesamtbetrag der gesammelten Trinkgelder in der Trinkgeldkasse beläuft sich auf 60€. Geteilt durch zwei, erhält jeder von ihnen 30€ zusätzlich zum Trinkgeld, das sie behalten durften. Alex erhält also insgesamt 70€ und Maxime 50€.
Vorteile
Dieses hybride Modell ist gerechter, als wenn jede Servicekraft das erhaltene Trinkgeld zu 100% behalten darf. Mit dieser Methode kommen Sie Mitarbeitenden entgegen, die weniger erfahren sind oder weniger spendable Gäste bedienen. Diese Politik fördert auch die Zusammenarbeit des Personals.
Nachteile
Leistungsstarke Servicekräfte, die hohe Trinkgelder erhalten, sind möglicherweise enttäuscht, wenn sie diese mit anderen teilen müssen, um weniger erfahrene Mitarbeitende zu unterstützen.
Tipps für eine faire Trinkgeldverteilung in der Gastronomie
Sobald Sie festgelegt haben, wie Sie in Ihrem Restaurant mit Trinkgeldern umgehen wollen, sollten Sie es Ihrem Personal verständlich mitteilen und erklären.
- Kommunikation ist alles! Wenn Sie die Art und Weise, wie Sie Trinkgelder verteilen, ändern, sollten Sie dies Ihrem Personal gegenüber transparent kommunizieren. Machen Sie die Erwartungen deutlich, indem Sie die neue Regelung in einer Teamsitzung vorstellen und sie in Ihr Mitarbeiterhandbuch aufnehmen.
- Nutzen Sie die technischen Hilfsmittel Ihres Restaurants, um festzustellen, wie sich die neue Methode der Trinkgeldverteilung auf die Leistung auswirkt. Überprüfen Sie das Kassensystem Ihres Restaurants, um zu analysieren, wie sich die neue Richtlinie auf Ihre Einnahmen pro Servicekraft auswirkt.
- Wenn Sie feststellen, dass Ihr Personal mit der neuen Richtlinie nicht zufrieden ist oder nicht die erwartete Leistung erbringt, sollten Sie die Art und Weise, wie Sie in Ihrem Restaurant Trinkgelder verteilen, überdenken, um eine Methode zu wählen, die für Manager, Servicekräfte, Köche und Gäste zufriedenstellend ist.
Trinkgeldverteilung im Restaurant
Wenn Sie dafür sorgen, dass die Trinkgelder gerecht an Ihr Personal verteilt werden, erhöhen Sie die Mitarbeiterzufriedenheit und verringern die Personalfluktuation. Wenn sich Ihre Mitarbeitenden wertgeschätzt fühlen und die ihnen zustehenden Trinkgelder erhalten, sind sie motivierter und arbeiten nur zu gern weiter in Ihrem Restaurant, Ihrer Bar oder Ihrem Café.
Die Anschaffung eines Kassensystems, mit dem Sie die Auswirkungen Ihrer Trinkgeldrichtlinien auf Ihren Umsatz und die Personalfluktuation analysieren können, ermöglicht es Ihnen, sich auf verlässliche Berichte und Daten zu verlassen, anstatt auf Ihr Bauchgefühl. Erfahren Sie noch heute mehr!
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