Kostenloser Versand zählte in der Vergangenheit als Verkaufsmagnet und wurde nur selten angeboten, doch mittlerweile ist es für viele Käufer das ausschlaggebende Kaufargument. Shops die keinen kostenlosen Versand anbieten, werden für Kaufinteressenten schnell uninteressant.
Niemand möchte und muss heute noch lange auf die bestellten Artikel warten. Mittlerweile erwarten die Konsumenten das Angebot des “Same-day-shippings” oder eine Lieferung am nächsten Tag sowie kostenlose Rückgaben oder Umtäusche.
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sollten Händler den Kunden eine unkomplizierte und schnelle Auftragsabwicklung garantieren. Doch kostenloser Versand kann für Online-Händler schnell teuer werden, wenn sie nicht die nötigen Vorbereitungen treffen.
Wir haben hilfreiche Tipps für Sie zusammengefasst, um Ihr Retourenmanagement zu optimieren:
Gewinnspanne berechnen
Wenn Sie leichte Artikel, wie zum Beispiel Handyschutzhüllen oder Schmuck anbieten, könnten Sie den kostenlosen Versand für jede Bestellung einrichten. Für die meisten Online-Händler ist es jedoch der angebotene gratis Versand, ab einem bestimmten Verkaufswert profitabler. Die Profitmarge eines wertvolleren Verkaufs hilft dabei, die Kosten des Versands zu decken.
Ermitteln Sie den sogenannten Break–Even–Point
Formel: Verkaufspreis × Menge = Fixkosten + (Menge × variable Kosten). Dabei ist Menge die gesuchte Absatzmenge. Daraus ergibt sich nach Umformung, dass die Menge 150 beträgt. Die Gewinnschwelle wird also bei einer Verkaufsmenge von z.B. 150 Glas Bier erreicht.
Sie können auch mit dem Mindestbetrag für den gratis Versand experimentieren, um zu sehen, welcher Mindestbestellwert am besten bei den Kunden ankommt. Zum Beispiel könnten Sie analysieren, ob eine Änderung des Mindestbestellwerts für einen kostenlosen Versand von 35€ auf 50€ die Abbruchrate des Warenkorbs beeinflusst. Falls dies nicht der Fall ist, könnte ein höherer Mindestbestellwert Ihre Gewinnspanne erhöhen.
Präsentieren Sie Ihre Versandrichtlinien im Vorfeld
Wenn Sie Ihre Versandrichtlinien festgelegt haben, dann platzieren Sie diese gut sichtbar auf Ihrer Website. Nutzen Sie dafür ein Banner oder eine Pop-Up Benachrichtigung.
Im Durchschnitt verlassen 7 von 10 Besuchern einen Onlineshop, ohne die Produkte im Warenkorb auch wirklich zu kaufen. Warum ist das so? Mehr zum Thema Warenkorbabbrüche und wie Sie diese minimieren können, erfahren Sie in unserem Blog.
Standort Analyse
Wenn Ihre Produkte von einem Logistikcenter aus versendet werden, sollten Sie unbedingt den Standort strategisch auswählen. Die Auswahl des Lagerstandorts stellt einen der entscheidenden Aspekte bei der Einrichtung eines Lagers dar. Je größer das Unternehmen, und demzufolge sein Distributionssystem, desto umfassender und komplexer gestaltet sich die Ermittlung des Standorts. Vier grundlegende Faktoren sind bei der Analyse unbedingt zu berücksichtigen: Produktion, Nachfrage, Kosten und Wettbewerb.
Wählen Sie einen geeigneten Versanddienstleister
Halten Sie stets Ausschau nach der besten Versandmöglichkeit. Je mehr Sie versenden, desto niedriger sind die Versandkosten. Einige Dienstleister bieten auch kostenlose Versandmaterialien an, die Ihre Kosten weiter senken können. Bauen Sie nach und nach Beziehungen auf und versuchen Sie immer wieder zu verhandeln, um noch bessere Konditionen zu erhalten.
Kostenloser Versand an Feiertagen
Falls der 24/7 gratis Versand keine Option für Ihr Unternehmen darstellt, versuchen Sie zumindest an Feiertagen oder an Tagen wie Muttertag/Valentinstag etc. einen kostenfreien Versand anzubieten. Wie bereits erwähnt, ist ein kostenloser Versand für viele Kunden der ausschlaggebende Kaufaspekt.
Bildquelle: Thyme Maternity
Lassen Sie Ihre Kunden zwischen dem kostenlosen Standart- und Expressversand wählen
Kunden kaufen bevorzugt, wenn die Lieferzeit nur 1-2 Tage dauert. Doch wenn Sie eingegangene Bestellung verzeichnen, die schwere/sperrige Produkte beinhalten, könnte es nicht kosteneffektiv für Ihr Unternehmen sein, eine kurze Lieferfrist anzubieten – denn das bedeutet Mehrkosten für Sie. Dem können Sie vorbeugen, indem Sie einen kostenlosen Standardversand anbieten und Ihren Kunden die Möglichkeit einräumen, gegen einen Aufpreis die Express-Lieferung zu wählen.
“Bracketing” einplanen
Kostenlosen Versand und Rückversand anzubieten, kann Kunden dazu animieren, “Bracketing” zu praktizieren. “Bracketing” wird der Prozess genannt, bei dem Kunden mehrere Varianten eines Artikels bestellen und die zurücksenden, die nicht passen oder nicht den Erwartungen entsprechen – besonders häufig kommt dies bei Bekleidungsgeschäften vor.
“Bracketing” erhöht die Versandkosten des anfänglichen Ankaufs – das Paket wird schwerer, wenn mehrere Produkte bestellt werden. Sie können die Gefahr des “Bracketing” minimieren, indem Sie analysieren, aus welchen Gründen Kunden die Ware zurücksenden. Nutzen Sie diese Daten, um z.B. Ihre Größentabellen anzupassen.
Fazit
Kostenloser Versand ist ein starkes Marketing-Tool, das die Konversationsrate steigert, das Warenkorbabbrüche verringert und die Kundenzufriedenheit erhöht. Testen Sie einfach die verschiedenen Ansätze und finden Sie heraus, was für Ihr Unternehmen und Ihre Kunden am besten geeignet ist!
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