Herunterfahren, Lockdown light, Shutdown: Wie auch immer man die erneute Schließung der Gastronomie in Deutschland nennt – sie trifft die Branche ins Mark. Aber es gibt Unterstützung: Neben Coronahilfe vom Staat kann die Gastronomie sich mit einigen Tools und Kniffen auch selbst helfen. Ein Überblick.
Lockdown trifft Gastronomie ins Mark
Es war erstaunlich, mit wie viel Kraft, Ideenreichtum und Zusammenhalt sich das Gastgewerbe während der ersten Corona-Welle gemeinsam gegen das Virus gestemmt hat. Und doch: Trotz einer leichten Erholung nach dem ersten Lockdown im April fielen die Umsätze von März bis August laut Statistischem Bundesamt um insgesamt über 40 Prozent. Nach Angaben des DEHOGA Bundesverbands beliefen sich die Umsatzverluste in der deutschen Gastronomie bis einschließlich Ende November 2020 auf rund 33 Milliarden Euro.
Trotzdem trat Anfang November ein erneuter Lockdown in Kraft, der aktuell bis zum 10. Januar kommenden Jahres gilt. Und das, obwohl das Robert-Koch-Institut der Gastro-Branche im Vorfeld gleich mehrfach bestätigt hatte, nicht zu den Infektionstreibern zu zählen. Dabei könnte der zweite Lockdown für das Gastgewerbe in Deutschland verheerende Folgen haben: Laut Auskunftei Crif Bürgel ist jeder siebte Gastronomiebetrieb schon jetzt insolvenzgefährdet, im 1. Quartal 2021 voraussichtlich sogar jeder fünfte. Jede Coronahilfe für die Gastronomie ist also herzlich willkommen.
Coronahilfe Gastronomie: So unterstützt Vater Staat
Der deutsche Staat versucht, die massiven Umsatzausfälle vieler Branchen – darunter auch das Gastgewerbe – zu begrenzen, indem er betroffenen Unternehmen mit Zuschüssen unter die Arme greift. Diese Hilfen können Gastronomen derzeit beantragen:
Novemberhilfe
Hierbei handelt es sich um eine außerordentliche Wirtschaftshilfe, die der Staat von angeordneten Schließungen betroffenen Unternehmen gewährt. Die Unterstützung soll als schnelle und unbürokratische Hilfe in Form von Zuschüssen von 75 Prozent des entsprechenden durchschnittlichen Umsatzes im November 2019 erfolgen. Die Novemberhilfe kann mittlerweile online beantragt werden.
Überbrückungshilfe II
Die Überbrückungshilfe II ist die Fortführung der ersten Phase der Überbrückungshilfe, die für die Fördermonate Juni bis August 2020 galt und im Oktober ausgelaufen ist. Diese neue Überbrückungshilfe II umfasst hingegen die Fördermonate September bis Dezember 2020 und kann noch bis 31. Januar 2021 beantragt werden.
Dezemberhilfe & Überbrückungshilfe III
Diese beiden Hilfen sind im Grunde die Fortsetzung der beiden vorher genannten Maßnahmen aufgrund der Verlängerung der Schließungen bis zum 10. Januar 2021. Die Antragstellung für diese staatliche Unterstützung wird aktuell noch vorbereitet. Sie soll wieder über die IT-Plattform der Überbrückungshilfe (s. o.) erfolgen können.
Freistellung von der Rundfunkbeitragspflicht
ARD, ZDF und Deutschlandradio haben sich anlässlich des Teil-Lockdowns auf weitere Entlastungen für besonders von der Corona-Pandemie betroffene Unternehmen verständigt. Sie können sich von der Rundfunkbeitragspflicht freistellen lassen.
Erstattung der GEMA-Gebühren
Im November und Dezember müssen Gastronomen und Hoteliers gegebenenfalls keine GEMA-Gebühren zahlen bzw. bekommen diese erstattet.
- Zur GEMA-Website
Stundung von BGN-Beiträgen
Beiträge zur Berufsgenossenschaft Genussmittel und Gastgewerbe (BGN) können unter Umständen und nach Rücksprache mit dem BGN Service-Center gestundet werden.
Hilfe zur Selbsthilfe
Neben der Coronahilfe vom Staat haben spätestens seit dem ersten Lockdown Gastronomie im März immer mehr Gastronomen erkannt, dass es ohne zusätzliche Umsatzquellen nicht geht. Hier einige Vorschläge, mit denen Sie ihren Außer-Haus-Umsatz ankurbeln und auch während des Lockdowns Geld verdienen können:
Liefer- und Abholgeschäft optimieren
Die Hoffnungen vieler Gastronomen ruhen auch im November und Dezember erneut vor allem auf dem Liefer- bzw. Abholgeschäft. Ähnlich wie beim ersten Lockdown Gastronomie könnten Lieferservice und Take-away zusammen mit den angekündigten Hilfen vom Staat den Schaden für gastronomische Betriebe etwas abfedern. Dazu passt auch eine aktuelle Lightspeed-Umfrage von Ende Oktober. Demnach bestellt über ein Drittel der insgesamt 1.000 befragten Deutschen wegen Corona jetzt öfter zum Liefern oder Abholen. Gute Voraussetzungen also, sein Liefer- und Abholgeschäft jetzt zu optimieren.
Zweites Standbein aufbauen
Eine weitere Möglichkeit für zusätzlichen Umsatz ist ein eigener Webshop. Denn als eine von wenigen Branchen brummt E-Commerce auch während Corona ohne Ende. Doch in der Gastronomie ist das Thema noch nicht sehr präsent. Viele Gastgeber denken, ein eigener Online-Shop wäre kompliziert, aufwendig und teuer. Doch das muss nicht so sein. Und der Aufwand kann sich durchaus lohnen: Immerhin lassen sich damit Produkte, Merchandise-Artikel und mehr vertreiben – auch während des Lockdowns Gastronomie.
Essen im Wohnwagen servieren
Eine eher ungewöhnliche Idee für kreative Coronahilfe hat eine Kochschule in Neumünster in Schleswig-Holstein erfolgreich in die Tat umgesetzt: Während des Lockdowns Corona-konform Essen gehen im Wohnwagen. Die Gäste fahren dafür mit ihrem Wohnmobil auf den Parkplatz der Kochschule. Das Essen wird in der Küche nebenan frisch zubereitet und dann samt Geschirr, Besteck und Dekoration direkt an die Wohnwagentür gebracht. Service fast wie im “richtigen” Restaurant. Und auch über Nacht können die Gäste stehen bleiben. Eine schöne Lockdown-Idee für Gastronomen mit großem Parkplatz.
Gerade jetzt nach vorne schauen
Die durch den Lockdown Gastronomie verfügte Zwangspause lässt sich auch nutzen, um den gastronomischen Betrieb fit für den Restart zu machen: Welche Renovierung haben Sie schon ewig auf die lange Bank geschoben? Welche Arbeitsabläufe wollten Sie immer schon anpassen oder sogar digitalisieren? Und wie sieht es eigentlich mit einer TSE für Ihr Kassensystem aus, die ab April vorgeschrieben ist? Vielleicht ist ja genau jetzt die Zeit, sich um solche Angelegenheiten zu kümmern.
Wirtschaftlichkeit prüfen
Gerade jetzt können Gastronomen überprüfen, wie wirtschaftlich der eigene Betrieb eigentlich arbeitet. Hierzu sollten die 7 wichtigsten betriebswirtschaftlichen Kennzahlen unter die Lupe genommen werden, um Verbesserungspotenzial zu erkennen. Passend dazu hat der Lightspeed-Partner Planday gerade einen kostenlosen “Gesundheitscheck” entwickelt, mit dem Gastronomen diese Kennzahlen überprüfen können. Auch so etwas kann eine gute Coronahilfe für Gastronomen sein. Hier geht´s zum Check.
Preiskalkulation checken
Auch der längste Lockdown Gastronomie geht irgendwann vorbei. Und dann muss es schnell gehen, denn die Menschen werden große Lust haben, endlich wieder auszugehen. Gastronomen sollten sich darauf schon jetzt vorbereiten. Checken Sie dafür neben den betriebswirtschaftlichen Kennzahlen unbedingt auch Ihre Preiskalkulation. Denn nur wenn die Gäste das auf der Karte dargestellte Preis-Leistungs-Verhältnis nachvollziehen können, kommen sie wieder. Hier sind Tipps, wie Sie die richtigen Preise für Ihre Gastronomie berechnen können.
Community auf dem Laufenden halten
Der erste Corona-Lockdown im Frühling hatte nicht nur negative Folgen: Viele Gastronomen berichten, dass sich in dieser für sie so schwierigen Zeit das Verhältnis zu ihren Kunden deutlich intensiviert hat. Etliche Gäste waren bereit, den gebeutelten Gastro-Betreibern so gut es ging mit persönlicher Coronahilfe unter die Arme zu greifen – mit Gutscheinen, Bestellungen zum Liefern bzw. Abholen und mehr. Von dem oben erwähnten Drittel aus der Lightspeed-Umfrage, die während Corona mehr zum Liefern oder Abholen bestellen, tun das 13 % sogar explizit, um die lokale Gastronomie zu unterstützen. Dieses intensivere Verhältnis sollten Gastronomen unbedingt pflegen und ihre Community auch jetzt auf dem Laufenden halten – auf ihrer Website oder in den sozialen Netzwerken. Sie könnten zum Beispiel erzählen, was es in ihrem Betrieb Neues gibt, wie sie sich auf den Restart vorbereiten, welche Gerichte die Gäste auch während Corona zum Liefern der Abholen bestellen können und so weiter.
Bezahlmethoden anpassen
Immer mehr Menschen zahlen während Lockdown und Pandemie kontaktlos und das moderne EC-Kartenlesegerät ist zum absoluten Must-have geworden – auch und gerade in der Gastronomie. Kein Wunder, ist diese Bezahlmethode doch sehr schnell und dabei äußerst hygienisch. Gäste müssen beim Abholen im Restaurant oder bei Lieferung an der Haustür nur ihre Kredit- bzw. Girokarte oder ihr Smartphone ans Terminal halten, fertig. Bei Beträgen über 25 Euro muss zwar zusätzlich noch die PIN eingegeben werden, das ist aber immer noch hygienischer als das Austauschen von Münzen und Scheinen. Und es ist nicht davon auszugehen, dass alle Kontaktlos-Zahler nach dem Ende der Pandemie wieder zum Bargeld zurückkehren. Rüsten Sie Ihr Restaurant also jetzt mit einem modernen EC-Kartenlesegerät aus, zum Beispiel von SumUp. Damit können Ihre Gäste alle Zahlungen binnen Sekunden abwickeln, entweder kontaktlos über NFC-Chip oder mobil mit dem Smartphone via Google Pay oder Apple Pay.
Lockdown Gastronomie überstehen
Ob Tools für Lieferservice, kontaktloses Bezahlen oder E-Commerce: Lightspeed hilft!
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