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Gastronomie

Lightspeed-Umfrage: Aktueller Stand der Dinge in der Gastronomiebranche 2022

Lightspeed-Umfrage: Aktueller Stand der Dinge in der Gastronomiebranche 2022

Lightspeed hat für seinen aktuellen Branchenbericht mehr als 1.100 Gastronomiebetriebe und 7.000 Verbraucher Weltweit befragt, um herauszufinden, wie das vergangene Jahr das Gastgewerbe verändert und geprägt hat und wie sie sich auf die veränderten Bedingungen und Erwartungen einstellen. 

Wir gehen auf folgende Themen näher ein: 

Einsatz smarter Technologie: Gastronomen können mit weniger mehr erreichen

Mehr als die Hälfte aller befragten Gastronomen gab an, dass die Einführung von Software und Technologie im Gastgewerbe in den letzten zwei Jahren für das Überleben ihres Unternehmens entscheidend war. Heutzutage ist intelligente Technologie einfach nicht mehr wegzudenken – einerseits aufgrund der hohen Zeitersparnis, andererseits weil sie viele Abläufe effizienter und gewinnbringend gestaltet. So geben 34% der befragten Gastronomen an, dass die Einführung moderner Technologie ihnen bei der Automatisierung bestimmter Aufgaben geholfen hat. Wie zum Beispiel ein digitales POS-System, das Angebot kontaktloser Zahlungsmethoden oder Online-Bestellungen via QR-Code. Ein Drittel der Befragten bestätigte, in den vergangenen zwei Jahren Online-Bestellungen eingeführt zu haben, was unter anderem durch die Nutzung moderner Kassensysteme wie Lightspeed Restaurant möglich ist. 

Der Grad der Technologieeinführung variiert jedoch je nach Art des Gastgewerbes. Die Hälfte (50%) der befragten Unternehmen aus dem Bereich Cafés und Bäckereien gaben an, dass sie neue digitale Tools zur Automatisierung von Aufgaben eingesetzt haben, gefolgt von Betrieben mit mehreren Standorten (43%), gehobenen Restaurants (40%) und Hotels (30%). Bars (27%) und Schnellrestaurants (29%).

Insbesondere die Einführung von QR-Codes für Online-Bestellungen erwies sich im Jahr 2022 als eine beliebte Entwicklung. An der Spitze stehen hier die Restaurants (75%), gefolgt von Schnellrestaurants  (56%), Betrieben mit mehreren Standorten (50%), gehobenen Restaurants und Bars (27%).

Die oben genannten Antworten zeigen, dass Technologie mit zunehmender Komplexität des Betriebes an Bedeutung gewinnt.

Was sind die größten Herausforderungen für die Gastronomiebranche?

Reden wir nicht lange drum herum – nach der langanhaltenden Corona-Pandemie, die das Gastgewerbe ohnehin schon stark gebeutelt hat, treffen die derzeitigen Inflationskosten und die steigenden Energiepreise die Branche erneut tief ins Mark. 41% der befragten Gastronomen geben an, dass die größte Herausforderung die steigenden Lebensmittel- bzw Beschaffungskosten sind. Aber auch das fehlende Personal stellt für 29% der Befragten immer noch ein großes Problem dar. 53% der Gastronomen haben zu wenig Personal. Erstaunlicherweise gaben nur 8% der Befragten an, dass Mitarbeiterbindung von bestehendem Personal ein eher geringeres Problem darstellt, trotzdem haben  20% von ihnen Löhne und Leistungen erhöht, um die Mitarbeiter nicht zu verlieren. 

Die stark gestiegenen Preise, aber auch der anhaltende Personalmangel haben zur Folge, dass Gastronomen deutlich weniger Gäste haben und deswegen auch weniger Umsatz verzeichnen. Hier sind sich die befragten Gastronomen einig, dass beide Faktoren ähnlich große Auswirkungen auf ihre Geschäftsentwicklung haben werden. (Ergebnis: Weniger Umsatz 53% und niedrigere Gästezahlen 47%)

Der Bericht von Lightspeed über die aktuelle Situation in der Gastrobranche zeigt, dass die überwiegende Mehrheit der Gaststättenbetreiber Preiserhöhungen dadurch auffangen, dass sie ihre Menüpreise selbst anheben. Bars sind hier die Vorreiter, 63% der Befragten in diesem Segment geben an, dass sie ihre Menüpreise erhöht haben. Cafés und Bäckereien (63%), gehobene Restaurants (60 %) und Betriebe mit mehreren Standorten (57%) werden von Schnellrestaurants (56 %) und Restaurants (50 %) gefolgt.

Eine weitere Möglichkeit, mit der Inflation umzugehen, bestand für viele darin, die Lebensmittelkosten und das Bestandsmanagement zu optimieren, um Kosten zu senken und Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Fast zwei drittel der Betriebe mit mehreren Standorten (64%) gab an, Maßnahmen zur Optimierung der Lebensmittelkosten und der Lagerverwaltung ergriffen zu haben, gefolgt von Hotels (60%), Bars (45%), Cafés und Bäckereien (38%) und gehobenen Restaurants (33%). 

Die erhobenen Daten zeigen, dass Gastgewerbebetriebe, in denen die Beschaffungskosten in Zeiten der Inflation naturgemäß höher sind, auch einen höheren Bedarf haben, eine strengere Lebensmittelkosten- und Lagerhaltungspolitik zu verfolgen.

Die erhobenen Daten zeigen, dass Gastgewerbebetriebe, in denen die Beschaffungskosten in Zeiten der Inflation naturgemäß höher sind, auch einen höheren Bedarf haben, eine strengere Lebensmittelkosten- und Lagerhaltungspolitik zu verfolgen.

Als letzten Ausweg beschloss das Gastgewerbe auch, seine Öffnungszeiten zu verkürzen, um die Auswirkungen der Inflation zu minimieren. Fast die Hälfte der Unternehmen mit mehreren Standorten (43%) haben die Umsetzung dieser drastischen Maßnahme bestätigt, gefolgt von gehobenen Restaurants (40%),  Bars und Kneipen (36 %), Cafés und Bäckereien (31%), Hotels (30%) und Schnellrestaurants (22%).

Gastronomie bleibt wichtiger sozialer Treffpunkt

Wie in vielen anderen Ländern auch, spielt natürlich auch in Deutschland das Gästeverhalten eine große Rolle. Man sollte annehmen, dass Besuche in Restaurants und Cafés aufgrund überall steigender Preise eher rückläufig sind. Doch die Hälfte der befragten deutschen Verbraucher (49%) gaben an, dass sie sich eher in einem Restaurant mit Freunden treffen würden als zuhause. 44% von ihnen treffen sich immer noch lieber in Cafés, um entspannt mit Freunden einen Kaffee zu trinken. Auch im Außer-Haus-Geschäft ist mit keinen großen Umsatzeinbußen zu rechnen, denn 45% der Befragten bestätigten, weiterhin Speisen zum Mitnehmen zu kaufen. Um Gastronomen zu unterstützen und Freunden eine Freude zu machen, verschenken die Hälfte aller befragten Verbraucher, häufiger Geschenkgutscheine für Restaurants und Cafés. 

Bevorzugte Zahlungsmethoden

Es wäre eigentlich zu erwarten gewesen – besonders nach der Corona-Pandemie – dass sich das Zahlungsverhalten in Deutschland mehr in Richtung digitaler Zahlungsabwicklung gewandelt hätte. Doch unsere Umfrage und auch die aktuelle EZB-Studie (Europäische Zentralbank) bestätigen eher das Gegenteil, denn für 48% der befragten Verbraucher gehört das Bargeld nach wie vor zu ihrer bevorzugten Zahlungsart (laut EZB-Studie werden sogar 59% aller Transaktionen immer noch mit Bargeld abgewickelt). Kontaktlose Bezahlung ist bei einem Viertel der Befragen mit Abstand am beliebtesten, gefolgt von einem Anteil von 14% bei Kreditkartenzahlungen und 12% EC-Kartenzahlung. 

Was hält die Zukunft für das Gastgewerbe bereit?

Die Hälfte aller Teilnehmer der Befragung ist sich darüber einig, dass sich das Gastgewerbe in den nächsten 2 bis 3 Jahren auf angepasste oder verkürzte Öffnungszeiten einstellen muss. Denn steigen bzw. bleiben die derzeitigen Energiekosten so hoch, sind die derzeitigen Öffnungszeiten nicht mehr umsetzbar sind. 42% der Befragten sind davon überzeugt, dass das Trinkgeld aufgrund höherer Preise auf der Speisekarte sinken wird. Das wiederum wäre für das Personal ein harter Einschnitt, denn das Personal ist auf diese zusätzliche Einnahme angewiesen und verliert ansonsten diese finanzielle Absicherung. Das wiederum könnte den Personalmangel in der Branche weiter verschärfen.. Es ist ein Teufelskreis, in dem sich das Gastgewerbe derzeit befindet. Gastronomen mussten bereits in der Vergangenheit beweisen, dass Flexibilität ein fester Bestandteil der Gastronomiebranche geworden ist. 36% der Befragten gehen davon aus, dass sie ihren Mitarbeitern mehr flexible Arbeitszeiten anbieten müssen, das heißt sie mehr in die Wochenplanung mit einzubeziehen und mehr auf persönliche Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen. Doch ganz so pessimistisch, wie  viele Gastronomen die Lage derzeit beurteilen, wird es nach Ansicht der Verbraucher nicht: 33% Umfrageteilnehmer sind weiterhin fest entschlossen, trotzdem wieder mehr in Restaurants Essen zu gehen, gerade auch um lokale Betriebe zu unterstützen. 32% von ihnen planen, mehr Essen zum Mitnehmen zu bestellen.

Wenn man sich alle Herausforderungen der vergangenen Jahre anschaut, ist es eigentlich ein Wunder, dass die Branche heute immer noch so gut dasteht. Man darf gespannt sein, was das Jahr 2023 für die Branche bringen wird. Gastronomen haben gelernt, dass kein Hindernis der unerschöpflichen Kreativität und unerschütterlichen Entschlossenheit des Gastgewerbes standhalten kann – davon sind wir auch überzeugt!

Den ausführlichen Bericht vom letzten Jahr, finden Sie hier. Möchten Sie die neuesten Nachrichten aus dem Gastgewerbe und andere interessante Artikel über Trends, Themen und Technologien im Gastgewerbe in Ihrem Posteingang erhalten? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter mit dem unterstehenden Formular.

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